Stosswellenbehandlung
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, wir möchten Ihnen an dieser Stelle die Stosswellenbehandlung in unserer Praxis vorstellen. Grundlage dieses Textes sind Fragen, die uns von unseren Patienten häufig gestellt wurden. In unserer orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis setzen wir sowohl fokussierte Stosswellen als auch radiale Druckwellen ein.

Indikationen: Welche Patienten können von einer Stosswellenbehandlung profitieren?

Grundlage jeden Behandlungserfolges ist eine exakte Indikationsstellung.

Die Stosswellenbehandlung wird bei den nachfolgend genannten Erkrankungen mit Erfolg eingesetzt:

 

  • schmerzhafte Bewegungsstörungen bei Verkalkungen der Schulter, sog. „Kalkschulter“ (Tendinosis calcarea)
  • Fußsohlenschmerz, Fersensporn (Plantarfasziitis)
  • nicht oder verzögert heilende Knochenbrüche, sog. Falschgelenkbildung (Pseudarthrosen)
  • Sehnenbeschwerden aller Art: (z.B. Tennis- oder Golferellenbogen, Achillessehnenbeschwerden, Tricepssehnenverkalkungen (Olecranonsporn), Kniescheibenschmerz (Patellaspitzensydrom, Springerknie), Schienbeinkantensyndrom, Tendinitis trochanterica (Sehnenreizung oft mit begleitender Schleimbeutelentzündung im Bereich des Hüftgelenkes), Läuferknie (Schmerzen über dem äußeren Kniegelenk)
  • hartnäckigen Muskelverspannungen (Myogelosen) über der Wirbelsäule und Muskelhartspann
Ursprung: Woher kommt die “Stosswellenbehandlung”?

Stosswellengeräte fanden zunächst vor allem in der Urologie Anwendung. Hier wurden sie eingesetzt, um Nierensteine ohne Operation zu verkleinern und damit aus dem Körper zu entfernen. Seit einigen Jahren wird die Stosswellenbehandlung auch in der Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparates in Orthopädie, Chirurgie und Rheumatologie erfolgreich angewendet. Stosswellen beeinflussen die Zellregeneration, die Dichte von schmerzleitenden Nervenfasern und die Kollagenfaserzusammensetzung der schmerzenden Gewebanteile.

Methode: Was sind „Stoßwellen“?

Zur Heilung von Patienten genutzte Stosswellen sind sehr kurze und starke Druckpulse mit hoher Druckamplitude. Diese können auf unterschiedliche Arten erzeugt werden: vielfach durch elektrische Funkenentladung unter Wasser oder durch Umkehrung des piezoelektrischen Effektes (sog. inverser Piezoeffekt). Dabei führen Formveränderungen von Quarzkristallen zu mechanischen Schwingungen. Schalldruckwellen entstehen durch Umwandlung von kinetischer in Schallenenergie. In der Behandlung orthopädischer Kranheitsbilder werden fokussierte Stosswellen und radiale Druckwellen eingesetzt:

Fokussierte Stosswellen:
Hierbei handelt es sich um kurzwellige Stosswellen, die ihre Wirksamkeit in der Tiefe entfalten. Mit Hilfe sogenannter Vorlaufstrecken wird die Eindringtiefe an das behandelte Gewebe angepaßt. Die Wirksamkeit
der fokussierten Stosswelle ist besonders für die Kalkschulter, den Tennisellenbogen, den Fersensporn und die verzögerte Knochenbruchheilung in zahlreichen Studien belegt. Fokussierte Stosswellen werden zunehmend auch zur Behandlung schmerzhafter Muskelverpsnnungen (Myogelosen) eingesetzt.. Wir setzen die fokussierte Stosswelle außerdem erfolgreich bei Mukelansatzbeschwerden des Hüftgelenkes (Trochanter-Insertionstendinopathien) und bei bei Schmerzen an der Kniescheibe (Patellaspitzensyndrom ein).

Radiale Druckwellen:
Es hat sich eingebürgert, diese auch als “radiale Stosswellen” zu bezeichnen, was physikalisch nicht ganz korrekt ist. Die Druckwellen werden bei diesem Verfahren mechanisch über einen druckluftgetriebenen, ballistischen Druckwellengenerator erzeugt.
Ein Stahlzylinder wird mit Hilfe der Druckluft maximal beschleunigt.
Beim Anschlagen des Projektils am Ende der Führungshülse, wird die kinetische Energie in akustische Energie umgewandelt. Dieser Schallimpuls wird über das Ende des Handstückes mit Hilfe von Gel in das Gewebe eingekoppelt. Die Eindringtiefe ist nicht so tief wie bei der fokussierten Stosswelle und beträgt ein bis drei Zentimeter. Radiale Druckwellen werden häufig in der Behandlung des Patellaspitzen- und Tibiakanten-Syndroms, bei oberflächlichen Triggerpunkten oder zur Tonusminderung verspannter Muskulatur eingesetzt. Zunehmend finden sie daher auch bei chronischen Rückenschmerzen (v.a. von Hals- und Lendenwirbelsäule) Anwendung.?

In unserer orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis kombinieren wir beide Verfahren erfolgreich miteinander. Die Praxis zeigt, dass jede der beiden Methoden spezielle Vorteile hat und sich beide hervoragend ergänzen. Vibrationen von mehr als 18 Hz gelten als optimal, um Gewebeverklebungen über mechanisch ausgelöste Signalkaskaden zu lösen. Mechanorezeptoren und Propriozeptoren lassen sich oszillatorisch aktivieren und führen damit zu einer schnellen Verbesserung eingeschränkter Gelenkbeweglichkeit. Sog. axonale Nervenfasern enden in der extrazellulären Matrix. Resonanzen der Druckwellen in diesem Bereich werden für die vielfach beobachtete Verkleinerung des schmerzaktiven Gewebefeldes verantwortlich gemacht.

Durchführung: Wie wird eine “Stosswellenbehandlung” durchgeführt? Ist die Behandlung schmerzhaft?

Während einer Stosswellenbehandlung liegt die Patientin / der Patient für etwa 15 Minuten entspannt auf einer Behandlungsliege. Behandelt man Kalkherde (häufige Ursache für schmerzhafte Bewegungseinschränkungen ders Schultergelenkes), werden diese vor Beginn der Behandlung unter Einsatz eines hochauflösenden Ultraschallgerätesgenau geortet. Die fokussierte Stosswelle bündelt die Energie im Zentrum des Kalkherdes bzw. des Schmerzpunktes. Dies erlaubt eine Schonung umliegender Gewebe.
Während der Behandlung sollte der Patient die Stoßwellen am Behandlungsort deutlich spüren ohne das dies als Schmerz empfunden wird. Hierzu wird die Stärke der Impulse individuell an die Empfindlichkeit der behandelten Gewebe angepasst.
Die radiale Druckwellentherapie ist mit einer deutlichen Geräuschentwicklung verbunden. Die Behandlung erfolgt in ständigem Dialog mit dem Patienten. Ist der Hauptschmerzpunkt durch die Behandlung ausgeschaltet, zeigen sich häufig weitere Punkte, die durch den Primärpunkt zunächst überlagert waren. In Zusammenarbeit mit dem Patienten werden diese aufgesucht und beseitigt.
Wir empfehlen, die Behandlung einmal wöchentlich durchzuführen. Im Regelfall sind 3 bis 5 Behandlungen für eine anhaltende Beschwerdefreiheit erforderlich. Bei vielen orthopädischen Beschwerden empfiehlt sich die Kombination der Stosswellentherapie mit physiotherapeutischen Massnahmen (Querfriktion, exzentrsiches Krafttraining, etc.) um einen schnellen und anhaltenden Behandlungserfolg zu haben.


Sind Nebenwirkungen bekannt? Bestehen Risiken und gibt es Patienten, die sich einer Stosswellenbehandlung nicht unterziehen sollten?

In seltenen Fällen entstehen örtlich begrenzte Blutergüsse oder Schwellungen, die im Regelfall binnen weniger Tage rückläufig sind. Sehr selten kann es zur kurzzeitigen Beschwerdezunahme kommen. Bei nicht sachgerechter Anwendung ist eine Verletzung von Strukturen (z.B. Nerven oder Blutgefäßen) möglich. Diese Komplikationen sind in der Hand des gut ausgebildeten Behandlers sehr selten. Die Behandlung ist vom Arzt nicht an Hilfspersonal delegierbar. Der Arzt sollte zudem über sehr gute anatomische Kenntnisse verfügen.

Patienten, die Marcumar einnehmen oder die an Gerinnungsstörungen leiden, sollten nicht mit Stoßwellentherapie behandelt werden. Auch örtliche Infektionen, frische Verletzungen, Thrombosen oder Tumorerkrankungen stellen Kontraindikationen dar. Nicht angewendet wird die Stosswellenbehandlung zudem in der Schwangerschaft, bei Kindern vor Abschluss des Wachstums und bei Patienten unter höher dosierter Cortisontherapie (bis 6 Wochen vor der ersten Behandlung).

Kostenerstattung: Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Private Krankenkassen und die Beihilfestellen übernehmen die Kosten für die fokussierte Stosswellenbehandlung. Hier kommt die GOÄ-Ziffer (Gebührenordnung für Ärzte) 1800 zur Anwendung. Uneinheitlich ist hierbei, für welche Indikationen und für welche Anzahl von Behandlungen die Kostenzusage seitens der Versicherung erfolgt.
Für die Indikationen “Kalkschulter”, “Fersensporn” und “Falschgelenkbildung nach Knochenbruch (Pseudarthrose)) wird die fokussierte Stosswellentherapie von fast allen privaten Krankenkassen und Beihilfestellen übernommen. Kostenübernahmen für weitere orthopädische-unfallchirurgische Diagnosen erfolgen nicht einheitlich und zum Teil als Einzelfallentscheidungen. Im Zweifelsfall gibt eine vor Therapiebeginn eingeholte Kostenzusage Sicherheit. Wenn Ihre Krankenkasse hierzu eine Begründung oder Befundung Ihres Krankheitsbildes benötigt, sind wir Ihnen hierbei gerne behilflich. Gerne können Sie bei Fragen zu Ihrem persönlichen Fall einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren.


Gerätestandard: Welches Gerät wird in unserer Praxis eingesetzt?

Wir setzen in unserer orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis das Gerät „Duolith SD 1-Tower“ des Marktführers Storz Medical ein. Hierbei handelt es sich um das modernste und leistungsfähigste Gerät dieses Herstellers, mit dem sowohl fokussiert als auch radial behandelt werden kann. Bei diesem ESWT-Gerät (extrakorporale Stosswellentherapie) ist der Energiebereich sehr kleinschrittig und damit individuell wählbar. Tiefe Behandlungszonen sind hierbei sicher therapierbar, durch die grosse Fokuszone ist eine sehr hohe Treffsicherheit gewährleistet. Ausführliche Informationen zu dem von uns eingesetzten Gerät stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir hoffen, Ihnen auf diesem Wege einen ersten Einblick in die Stosswellenbehandlung in unserer Praxis gegeben zu haben und stehen Ihnen für Ihre persönlichen Fragen jederzeit zur Verfügung!


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