Nanoskopie – next generation of arthroscopy

Die Firma Arthrex hat jetzt ein Mikroarthroskop unter dem Namen NanoScope auf den Markt gebracht, das die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) revolutionieren wird. Wir freuen uns, dass wir (Stand März 2020) neben der Klinik für Orthopädie und Tumororthopädie des Universitätsklinikums Münster die erste Einrichtung im Münsterland sind, die dieses innovative Verfahren anbietet.
Wir sind überzeugt davon, dass mit der nun laufenden Entwicklung von Miniinstrumenten immer mehr Gelenkeingriffe nanoskopisch durchgeführt werden können.
Herkömmliche diagnostische Arthroskopien sind Operationen, die meistens in Narkose durchgeführt werden. Über einen kleinen Hautschnitt wird ein Arthroskop und über einen zweiten kleinen Hautschnitt Operationsinstrumente in ein Gelenk eingebracht. Am Ende dieser Operation wird dieser Hautschnitt mittels Naht verschlossen. Die Fäden werden dann meist nach einer Woche entfernt.
Ein nanoskopischer Gelenkeingriff leistet das Gleiche wie eine diagnostische Arthroskopie nur entfällt die Narkose, der Hautschnitt, die Hautnaht und damit natürlich auch der Fadenzug.
Wie ist das möglich?
Das Nanoskop hat einen sehr geringen Durchmesser von 1,9 mm, was nicht dicker ist als der Durchmesser von Nadeln, die in der Praxis zur Gelenkpunktion eingesetzt werden. Deshalb benötigen wir für das Einbringen keine Narkose, sondern es reicht eine einfache lokale Betäubung.
Anders als bei einem Arthroskop wird deshalb bei einem Nanoskop auch kein Hautschnitt gesetzt. Das Einbringen eines Nanoskopes ähnelt einer einfachen Gelenkpunktion.
Welche Vorteile hat eine Nanoskopie?
  • keine Narkose
  • kein Hautschnitt
  • keine Hautnaht
  • keine Fadenentfernung
  • sofortige Vollbelastung nach dem Eingriff (keine Unterarmgehstützen postoperativ)
  • Reduktion des Thromboserisikos
  • Nach einer diagnostischen Nanoskopie muss der Patient nur für 24 Stunden auf Sport verzichten (Vergleich diagnostische Arthroskopie ca. 1 Woche)
  • reduziertes Thromboserisiko
  • geringeres Blutungs- und Infektionsrisiko
  • keine Nüchternheit des Patienten erforderlich (so ist ggf. bei Bedarf ein sofortiger Eingriff trotz Nichtvorliegen von Nüchternheit möglich)
Welche Indikation für eine Nanoskopie am Kniegelenk bestehen bereits jetzt?
  • alle diagnostischen Arthroskopien können durch eine Nanoskopie ersetzt werden. Mögliche Indikationen sind z.B. Nanoskopien vor einer geplanten Umstellungsoperation, vor einer (teil-)endoprothetischen Versorgung oder bei unklarer Verletzung des vorderen oder hinteren Kreuzbandes.
Welche Eingriffe am Kniegelenk sind in Kürze möglich?
  • Meniskusteilresektion/Meniskusnaht
  • Entfernung von freien Gelenkkörpern
  • Plicaresektion
  • Biopsien
  • Knorpelersatzoperationen
Wie ist die Perspektive der Nanoskopie in der Gelenkchirurgie?
Ein Verfahren wie dieses, dass durch die Entwicklung des NanoScopes durch die Firma Arthrex möglich wird, haben wir uns bereits seit längerem gewünscht.
Wir haben diesen Meilenstein mit entsprechender Dankbarkeit und Begeisterung registriert.

Aus unserer Perspektive ist diese Entwicklung ein Riesenschritt in Hinblick auf maximal schonende Gelenkoperationen, die so schonend sind, dass eine diagnostische Nanoskopie kaum noch als Operation bezeichnet werden kann, da typische Merkmale eine Operation wie Narkose oder Hautschnitt entfallen.

Es liegt nun eine Menge Arbeit vor uns, denn es gilt nun das Verfahren in den operativen Alltag zu integrieren.
Die Ausweitung des Indikationsspektrums muss mit Bedacht erfolgen, um den Ruf dieser phantastischen Innovation nicht zu beschädigen und unsere Patienten optimal zu versorgen.
Wir freuen uns auf die vor uns liegende Pionierarbeit in diesem Bereich und sind sicher, dass die operative Versorgung von Gelenkerkrankungen und -verletzungen aufgrund dieser Innovation in 10 Jahren eine grundlegend andere als die heutige sein wird.

Was kostet eine Nanoskopie durch Ärzte des ZfS-Zentrum für Sportmedizin?
Eine diagnostische Nanoskopie des Kniegelenkes kostet ca. 1000,-€. Der Hauptanteil der Kosten entfällt dabei auf die Kamera, die aus Sterilitätsgründen ein Einmalprodukt ist und nicht wiederverwendet werden kann. Die Kamera trägt mit ca. 600,-€ zum Löwenanteil der Kosten bei.
Wird die Nanoskopie von den Krankenkassen erstattet?
Die Nanoskopie ist eine echte Innovation. Die ersten Nanoskopien in Deutschland erfolgten 2019 und wenngleich die Begeisterung der orthopädischen Chirurgen für dieses Verfahren groß ist, ist die Anzahl der 2020 in Deutschland durchgeführten Nanoskopien sehr überschaubar.
Erfahrungen mit dem Erstattungsverhalten von Krankenkassen sind daher so gut wie nicht vorhanden. Belastbare schriftliche Regelungen existieren nicht; bis zum Vorliegen solcher wird es bei einigen gesetzlichen Krankenkassen sicher einige Jahre dauern.
Vielleicht führt die Ähnlichkeit mit der Arthroskopie aber auch zu einer raschen analogen Kostenerstattung.
Die privaten Krankenkassen sind in der Stellungnahme zur Kostenübernahme im Regelfall schneller.
Wenn bei Ihnen eine Nanoskopie indiziert ist, erstellen wir gerne einen Kostenerstattungsantrag für Sie, um die Kostenübernahme zu erleichtern.

Trotz der Materialkosten für die Kamera werden die Krankenkassen sicher zeitnah registrieren, dass aufgrund der Einsparung von Narkoseleistungen, deutlich kürzeren Ausfallzeiten der Patienten, einer zu erwartenden niedrigeren Komplikationsrate (u.a. reduzierte Thromboserate, geringere Blutungsgefahr, geringere Infektions- und Wundheilungskomplikationen) die Kosten für nanoskopische Eingriffe eher niedriger als für arthroskopische Eingriffe sein werden.

Ist eine Nanoskopie einfacher als eine Arthroskopie?
Aufgrund des geringen Durchmessers des NanoScope sind einige Gelenkbereiche leichter zu erreichen als vorher. Eine diagnostische Arthroskopie des Sprunggelenkes wird dadurch sicher auch einfacher.
Die nanoskopischen Eingriffe als solche sind aber sicher nicht einfacher als arthroskopische Eingriffe und sicher keine Anfängereingriffe.
Vorraussetzung optimaler nanoskopischer Ergebnisse ist eine grosse arthroskopische Erfahrung des Operateurs.
Wenn es zu einer zunehmenden Ausweitung des Indikationspektrums der nanoskopischen Chirurgie kommt, wird auch die Expertise des Anästhesisten in der Schmerzbehandlung wieder eine größere Bedeutung gewinnen, wenngleich die Verfahren nicht die gleichen sein werden wie in der arthroskopischen Chirurgie.
Einige Eingriffe werden auch in Zukunft arthroskopisch und einige sogar offen-chirurgisch durchgeführt werden müssen. Wir sind aber sicher, dass ihre Anzahl deutlich abnehmen wird. Sicher ist außerdem, dass die Nanoskopie bei umsichtiger Ausweitung des Indikationsspektrums und hohem Anspruch an die Ergebnisqualität unsere Behandlungsergebnisse verbessern und die Risiken und Unannehmlichkeiten für unsere Patienten erheblich reduzieren wird.
So wird für eine Vielzahl von Gelenkeingriffen die Nanoskopie die „next generation“ der Arthroskopie.

Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Verfahren bei seinen ersten Schritten und sicher auch in Zukunft begleiten dürfen.

Sie möchten wissen, ob bei Ihnen eine Indikation für eine Nanoskopie vorliegt? Dann vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Kniesprechstunde (Tel. 0251-1313620) oder senden Sie uns eine Mail an info (at) zfs-muenster.de!

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