Chirotherapie

Liebe Patientinnen und Patienten,

es freut uns sehr, dass Sie sich für eine chirotherapeutische Behandlung interessieren und sich an dieser Stelle über Chirotherapie informieren möchten. Im Folgenden haben wir Ihnen daher einige Informationen zusammengestellt. 

Was ist Chirotherapie?

Die Chirotherapie (von altgriechisch χείρ cheir ‚Hand‘) ist eine Behandlungsmethode bei der, wie der Name schon andeutet, die Hand das zentrale Diagnostik- und Therapiemittel ist.

Sie grenzt sich damit von der invasiven oder medikamentösen Medizin ab.

Aus der hervorgehobenen Stellung der Hand ergeben sich Überschneidungen mit der Osteopathie und der Chiropraktik. Die Chirotherapie versteht sich dabei jedoch noch deutlicher als z.B. die Osteopathie als Bestandteil der rationalen Schulmedizin.
Sie fußt dabei fest auf der funktionalen Anatomie.
Die Bandbreite ihrer Behandlungstechniken ist enger gefasst als bei der Osteopathie und das theoretische Lehrgebäude ist mechanistischer.
Ihre Techniken unterliegen wie bei allen manualmedizinischen Schulen einem stetigen Wandel mit dem Ziel, diese Techniken immer besser zu machen.

In vielen Büchern werden einzelne manuelle Techniken entweder als chirotherapeutische, osteopathische oder chiropraktische Techniken eingeteilt. Diese Zuteilung ist teilweise willkürlich, denn es werden immer wieder erfolgreiche Techniken in die jeweils anderen Schulen integriert. Dennoch gibt es einige grundlegende Unterschiede in der Philosophie, die den verschiedenen manualmedizinischen Schulen zugrundeliegt, und das ist auch gut so. War die Osteopathie in den letzten 150 Jahren sehr offen für unterschiedlichste Therapieansätze, so war und ist die Chirotherapie viel strenger in der Prüfung neuer Einflüsse und Ansätze.
Jede Schule, unabhängig davon, ob es sich um eine chirotherapeutische, osteopathische oder chiropraktische handelt, hält sich dabei zuweilen für die Krönung der manuellen Medizin und verkennt dabei manchmal, wie groß die Schnittmengen zwischen Ihnen sind. 

Erfolgreichen manuellen Techniken ist es ohnehin gleich, in welchem Lehrgebäude sie ursprünglich beheimatet waren. Für die Chirotherapie, wie wir sie verstehen, ist es daher selbstverständlich, nachweisbar erfolgreiche manuelle Techniken als ergänzende Techniken in das Lehrgebäude der Chirotherapie zu integrieren.

Die Chirotherapie ist eine ärztliche Behandlungstechnik und in den Chirotherapie-Kursen und Chirotherapie-Refreshern werden entsprechend ausschließlich Ärzte ausgebildet. Die Ausbildung mit den meisten Überschneidungen ist die „manuelle Therapie“ für Physiotherapeuten, wobei in dieser Ausbildung einige Griffe nicht enthalten sind, die ausschließlich Ärzten vorbehalten ist. Hierzu gehören im wesentlichen sog. Manipulationen. Hiermit soll in keinem Fall die physiotherapeutische manuelle Medizin abgewertet werden, im Gegenteil: Viele Physiotherapeuten verfügen über eine sehr große und tiefgehende manuelle Erfahrung und jeder Arzt ist gut beraten, hier den kollegialen Dialog zu suchen. 

Die Chirotherapie behandelt traditionell funktionelle Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen, die mit einer Funktionsstörung im Sinne einer Blockierung einhergehen. Ausgangspunkt ist dabei eine gezielte Diagnostik, die wie eine „normale“ orthopädische Untersuchung beginnt, in ihrer diagnostischen Tiefe aber im Regelfall weit darüber hinausgeht. Die Behandlung erfolgt dann mit gezielten Manipulationen, Mobilisationen oder neuromuskulären Behandlungstechniken.

Seit wann gibt es Chirotherapie?

Anders als die Osteopathie, die sich auf eine Person als Gründer bezieht (Dr. Andrew Taylor Still, 1828- 1917, gibt es keinen festen Beginn der Chirotherapie.

Manuelle Medizin und damit im weitesten Sinne Chirotherapie gibt es im Grunde bereits seit Jahrtausenden. Belegt ist dies z.B. durch Plastiken, die manualtherapeutische Anwendungen zeigen. Einige dieser Plastiken u.a. aus Thailand sind über 4000 Jahre alt.
Auch Hippokrates (460 bis 377 v. Chr.) hat manualtherapeutische Techniken beschrieben (v.a. Traktionen und Hebeltechniken zur Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen).
Im Mittelalter v.a. aus der Zeit der Seuchen finden sich nur wenige Zeugnisse ärztlicher manueller Therapie.
Im 19. Jahrhundert kommt es dann zu einer Renaissance der manuellen Medizin.
Vor allem in England und in den USA werden „Knochensetzer“ zunehmend populär.In Deutschland erfolgt dieser Popularitätsschub und damit die wesentliche Entwicklung zeitlich versetzt erst nach 1945. Große Verdienste erwerben sich dabei zwei chirotherapeutische Schulen, wobei, die eine in Isny-Neutrauchburg und die andere in Boppard gegründet wird. 
a) Sell´sche Schule in Isny-Neutrauchburg
Ihre Grundlage ist v.a. die Lehre von der Irritationspunktdiagnostik und der Manipulation in die freie Richtung

b) FAC (jetzt DGMSM) in Boppard (früher Hamm), deren heutiges Lehrgebäude v.a. auf der Arbeit ihres Gründers Gottfried Gutmann und seines Nachfolgers Herbert Frisch beruhen

Für wen ist Chirotherapie geeignet?

Eine chirotherapeutische Behandlung ist eine sehr erfolgreiche und schnell wirkende Behandlungsform in der Behandlung funktioneller Störungen des Bewegungsapparates. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Es können Menschen jeden Alters behandelt werden. Chirtherapie, wie wir sie verstehen, behandelt nicht nur mit Manipulationen, sondern auch sanften Mobilisationen und neuromuskulären Techniken. 
Vor Durchführung einer Behandlung prüft der Arzt das Vorliegen der Indikation und schließt Kontraindikationen aus.

Für wen ist Chirotherapie nicht geeignet?

Wie für jede andere Therapieform, gibt es Erkrankungen, für die die Chirotherapie aus unserer Sicht nicht geeignet sind. Das notwendige Wissen, um zu entscheiden, ob ein Einsatz chirotherapeutischer Techniken sinnvoll ist, ist Bestandteil jeder Weiterbildung. Auch in den Kursen, die wir im ZfS veranstalten oder als Kursleiter für die Ärztekammer Westfalen-Lippe durchführen, steht der Ausschluss von Kontraindikationen am Beginn der Fortbildung. Für die Manipulation gelten z.B. folgende Kontraindikationen:

  • Spondylitis infectiosa
  • Knochentumoren
  • Aktivierte Spondylarthrose
  • HWS-Beteiligung bei rheumatoider Arthritis
  • Bandscheibenvorfälle mit fortschreitenden neurologischen Ausfällen
  • Echte Luxationen oder Subluxationen traumatischer Genese
  • Traumatische Gelenkkapsel- oder Bandläsionen (–> Schmerz!, keine “freie Richtung”, Schmerz auch bei kyphosierender Traktion)
  • Frisches HWS-Schleudertrauma

Die Chirotherapie beschäftigt sich intensiv mit der Indikationsstellung und dem Ausschließen von Kontraindikationen. Ein wertvolles Mittel stellt dabei auch der diagnostische Probezug dar.

 

Wie sieht eine chirotherapeutische Behandlung aus?

In unserer Praxis setzen wir Chirotherapie bei Schmerzen und Funktionsstörungen im Bereich des Bewegungsapparates ein. Häufige Indikationen sind schmerzhafte Blockierungen der Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule oder der Kreuz-Darmbeingelenke (ISG/SIG).

Vor jeder Behandlung wird der/die Patient*in ausführlich untersucht. 
Schmerzen treten bei chirotherapeutischen Behandlungen im Regelfall nicht auf.  Ein „Knacken“ kann bei einigen Grifftechniken auftreten ist aber sicher kein Kriterium für eine erfolgreiche Behandlung. Kriterium ist vielmehr, der tast- und sichtbare Ausgleich von Fehlregulationen, der im Allgemeinen rasch mit einem deutlichen Rückgang des Beschwerdebildes einhergeht.
Im Anschluss an die erfolgreiche chirotherapeutische Behandlung setzen wir häufig kinesiologische Tapes ein, da hierdurch das Wiederauftreten unwahrscheinlicher wird und diese Tapes von den Patient*innen aufgrund ihrer muskeltonusregulierenden Wirkung als angenehm empfunden werden.
Sollten Blockierungen wiederkehrend auftreten, ist, neben einer Analyse möglicher Ursachen, eine gezielte Kräftigung zur Stabilisierung betroffener Segmente hilfreich.

Das ZfS-Zentrum für Sportmedizin veranstaltet regelmäßig Ärztefortbildungen für den Bereich Chirotherapie-Osteopathie. Wenn Sie sich über die kommenden Veranstaltungen informieren möchten, haben wir hier einige Informationen für Sie zusammengestellt.

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